Hormone
Hormone & Androgenblocker aus dem Bereich Trans*
Hier wollen wir auf die Typisch für uns Trans* wichtigen Hormone und die Darreichungsformen eingehen und Kurze Erfahrungen oder Bewertungen damit verbinden.
Achtung: "Bitte nehmt Abstand von Selbstmedikation, insofern dies vermeidbar ist..." dies kann im schlimmsten Fall zu massiven Nebenwirkungen wie Leberversagen oder Thrombosen führen, auch ist eine Reinheit der Produkte nicht gewährleistet. Es muss Sichergestellt sein das eure Blutwerte regelmäßig Kontrolliert werden, um dann gezielt entgegen zu steuern.
Verschrieben bekommt Ihr Hormone bei einen Arzt mit einer Hormonindikation welche Ihr bei euren Therapeuten der Wahl i.d.r. recht zügig bekommt. Sollte etwas an der Wirkungsweise nicht Passen besprecht dies mit Vertrauensvollen Ärzten, die auch eure Probleme wahrnehmen, leider gibt es hier gravierende Unterschiede. Zur Verordnung von Hormonen kommen in Frage:
- Endokrinologen
- Gynäkologen
- Urologen (auch Trans*-Frauen)
Die folge Rezepte kann euch aber auch euer Hausarzt ausstellen, insofern er aus seinen Unterlagen eine solche Behandlung mit dem Medikament und der Dosierung rechtfertigen kann.
Trans* -Frauen
Das wichtiges Hormon für Trans*-Frauen ist das Estradiol(Östrogen), welches auf verschiedenen Darreichungsformen und unterschiedlichen Dosierungen Zugeführt werden können, jedes davon hat seine Vor und Nachteile, und muss nicht bei jedem Identisch wirken oder aufgenommen werden. Auch gibt es keine umfassende einheitliche Richtlinie und Werte die für alle gleich sein müssen. Leider Reduzieren viele Ärzte die Behandlung rein auf die Werte, was aus Erfahrung oft selten Sinnvoll ist. Die Hier genannten Werte müssen somit nicht Identisch sein mit den Behandlungsmethoden der Ärzte, und dienen nur der groben Orientierung.
Bei Trans*-Frauen sind oft nur bedingte Veränderungen durch die Einnahme zu erwarten, die Stimmlage und die Geschlechtsentwicklung wird nach Abschluss der Wachstumsphase nicht mehr beeinflusst, jedoch führt ein früherer beginn der HRT(Hormontherapie) insgesamt zu einem ausgewogeneren femininen Gesamtergebnis. Die Fettverteilung samt Brustwachstum ändert sich jedoch mit der Zeit, dies gilt jedoch meist nur für neu eingelagerte Fettpolster. Die Emotionale ebene verändert sich jedoch massiv, und kann zu beginn der HRT massive Stimmungsschwankungen auslösen, welche vergleichbar mit einer Pubertärenphase, oft aber viel ausgeprägter. Der Haarausfall wird i.d.r. gestoppt, das Wachstum reaktiviert es jedoch nicht. Bei Komplett abgestorbene Haarfollikel hilft nur eine Haartransplantation, noch aktive Follikel können durch Finasterid oder einigen wenigen ähnlichen Medikamenten stimuliert werden.
Östrogene
...werden noch einmal aufgeschlüsselt in:
- E1 (Östron)
- E2 (Östradiol)
- E3 (Östriol)
Östradiol (E2)
… ist das stärkste Östrogen, bedeutet es hat die höchste biologische Aktivität, ist das Hauptöstrogen im gebärfähigen Alter. Funktionen:
- Regulierung des Menstruationszyklus
- Förderung des Wachstums und der Erhaltung der weiblichen Geschlechtsorgane
- Unterstützung der Eizellreifung im Eierstock
- Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium)
- Förderung der Knochendichte
- Einfluss auf Stimmung, Haut, Blutgefäße und Gehirn
Östron (E1)
… schwächer als E2 und ist vorherrschend nach der Menopause.
- kann in E2 umgewandelt werden und umgekehrt
- hat ähnliche, aber weniger ausgeprägte Wirkungen wie E2
- trägt zur hormonellen Balance nach der Menopause bei
Östriol (E3)
… ist das Schwächste der drei Östrogene und ist hauptsächlich während der Schwangerschaft erhöht.
- wird in großen Mengen von der Plazenta produziert
- unterstützt das Wachstum der Gebärmutter und Durchblutung während der Schwangerschaft
- hat auch milde östrogene Effekte im Vaginalgewebe (wird manchmal lokal verwendet gegen Scheidentrockenheit)
Östradiol auch Estradiol(E2) genannt, gibt es in Folgenden Formen:
- Gel (Gynokadin) - ein bis zweimal tgl.)
- Spray (Lenzetto) - ein bis zweimal tgl.)
- Estradiol Pflaster (verbleibt drei bis vier Tage, dann Wechsel)
- Estradiol Tabletten (Gynokadin) 1 bis 2 Tabletten / Tag
- Injektionen (Neofollin) alle fünf bis maximal sieben Tage
Androgenblocker
Androgenblocker dienen der Reduzierung des Testosteronwertes, es gibt unterschiedliche Methoden dies zu erreichen, zudem gibt es eine Monotherapie, welche komplett auf Androgenblocker verzichtet. Viele der Wirkstoffe haben oft Nebenwirkungen einige davon wollen wir hier nennen. Nach einer erfolgten OP sind Androgenblocker keinesfalls nicht mehr nötig.
Die genannten Dosierungen und Nebenwirkungen beruhen auf eigene Erfahrungen von Trans*-Frauen, leider Interessieren sich einige Ärzte nicht für deren Beschwerden, meidet Sie besser es gibt durchaus auch Vorbilder dort draußen.
Androcour
Der wohl gängigste Androgenblocker, der Trans*-Frauen oft verschrieben wird, das Testosteron wird unterdrückt indem es direkt in den Leydigzellen der Hoden ansetzt, und dort die Produktion von Testosteron blockiert. Da in Deutschland keine geringeren Dosierungen als 50mg mehr auf dem Markt verfügbar sind, werden oft bereits viel zu hohe Dosen verschrieben, welche zudem nicht selten mit extremen Nebenwirkungen verbunden sind.
Dosierung:
Eine Gängige Dosierung bei Trans*-Frauen liegt zwischen 2,5-12,5mg/Tag.
Nebenwirkungen oft | |
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Nebenwirkungen selten | |
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Finasterid/Proscar
Finasterid ist ein 5-Alpha-Reduktasehemmer zur Behandlung von BPH und Haarausfall. Es hemmt die Umwandlung von Testosteron zu DHT, das die Prostatavergrößerung und den Haarverlust fördert.
Spirolacton
Spironolacton ist ein Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck und Wasseransammlungen im Körper. Es blockiert die Wirkung des Hormons Aldosteron und hat blutdrucksenkende, antiandrogene und harntreibende Eigenschaften.
Bicalutamid
Bicalutamid ist ein nicht-steroidales Antiandrogen, das durch kompetitive Hemmung an Androgenrezeptoren die Wirkung von Testosteron und Dihydrotestosteron blockiert, wodurch das Wachstum androgenabhängiger Prostatakrebszellen gehemmt wird. Es wird zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms eingesetzt.
Progesteron
Ein Weibliches natürliches Hormon der Eierstöcke, das der leicht Euphorisierenden Wirkung des Estradiol entgegen wirkt, und zur Entspannung und zur Schlafförderung beiträgt, auch auf das Kälteempfinden hat das Progesteron Auswirkungen und dies massiv lindern, als Anti-Andorgen wirkt es nur sehr geringfügig.
Dosierung: 1x Täglich in 100mg & 200mg/Abends (Müdigkeit)
Chlormadinon
Als Antiestrogen vermindert Chlormadinon die Tubenmotilität und macht den Zervixschleim dickflüssiger, so dass eine Implantation einer möglichen befruchteten Eizelle kaum möglich ist. Außerdem beeinflusst es die Freisetzung von GnRH aus dem Hypothalamus sowie die Ausschüttung von LH und FSH aus der Hypophyse, wodurch die Ovulation und folglich auch der Zyklus reguliert werden. Weiter weist es antiandrogene Wirkungen auf, indem es an Androgenrezeptoren bindet und somit Androgene verdrängt.
Darreichungsformen
Insgesamt gilt aufgrund einer erhöhten Gefahr von Nebenwirkungen bei Oraler Aufnahme wie z.B. Thrombosen oder Leberschäden, ist eine Orale Einnahme(Tabletten) über längere Zeiträume nicht zu empfehlen!
Transdermal
Transdermale Einnahme transdermal = „Transport über die Haut“ erfolgt i.d.r. Täglich durch die Anwendung direkt auf der Haut, da Estradiol eine leicht euphorisierende Wirkung besitzt, kommt es meist in den nächsten Stunden zu einer leicht aufgeheiterten Stimmungslage. Transdermale Einnahme sollte daher nicht am Abend erfolgen, da dies unter Umständen den Ruhezyklus des Körpers beeinträchtigt, sollten dennoch Probleme mit dem Schlaf eintreten kann die Einnahme von Progesteron in 100-200mg/Abends sinnvoll sein. Das Progesteron wirkt der den Eigenschaften des Estradiol leiht entgegen, und kann so entspannend wirken.
Die euphorisierende Wirkung kann leider auch negativ wahrgenommen werden, da im Anschluss oft ein niedergeschlagene Phase erfolgt, und so eher Müdigkeit durchkommt oder Energie fehlt, solltet Ihr hier diesbezüglich Probleme haben versucht euch andere Darreichungsformen oder Medikationen verordnen zu lassen.
Gel
Oft wird z.B. das Gynokadin verschrieben, das Gel wird auf der Haut möglichst großflächig verteilt, üblich sind 2 Hübe auf der Fläche eines Armes samt Schultern. Das Gel sollte ca 10Min einwirken/Trocknen und Hinterlässt dickeren Film auf der Haut, danach sollte nicht Geduscht werden, die Stellen sollten weder zuvor oder danach mit Pflegeprodukten behandelt werden, da es die Wirksamkeit beeinflusst. Als Träger dient meines Wissens immer Alkohol, welches auch sehr Geruchs intensiv, und die Haut langfristig schädigen kann. Bei Waremen Temperaturen ist das Gel meist sehr dünnflüssig, und dadurch noch schwerer aufzutragen. Nicht jeder nimmt diese Anwendungsform auch ausreichend Stark über die Haut auf, was vermutlich auf den Hauttyp zurückzuführen ist, lasst euch in dem Fall andere Darreichungsformen verschreiben.
Dosierung: Oft beginnt man mit niedrigeren Dosierungen, jedoch werden so keine Ausreichenden Werte zu erwarten sein, viele begründen dies mit einer langsamen Gewöhnung, jedoch treten Stimmungsschwankungen mit jeder Dosierungsanpassung erneut ein. Die Typischen Dosierungen liegen meist zwischen 3-5 Hüben/Tag
Spray
Auch hier gibt es zahlreiche Hersteller wie z.B. Lenzetto, das Spray wird nur sehr Punktuell meist mithilfe eines Pumpindikators auf der Unterseite der Innenseite des Unterarmes aufgesprüht. Auch hier gilt nicht jeder nimmt diese Darreichungsform auch ausreichend über die Haut auf. Was für die Gele gilt gilt weitestgehend auch für das Spray, daher keine Pflegeprodukte verwenden, die Trocknung des Spray ist jedoch deutlich Kürzer. Leider wirkt dies bei vielen Trans*-Frauen oft nur sehr bedingt, so das die Estradiol Werte sehr stark zurück gehen, oder nur sehr mäßig steigen.
Pflaster
Die Pflaster ähneln nicht denen aus der Wundversorgung, i.d.r. sind sie Transparent und ein recht Dünne Folie welche direkt auf der Haut, an immer unterschiedlichen Stellen aufgeklebt wird. Die Pflaster verweilen i.d.r. zwischen 2-4 Tage auf der Haut, diese gibt es in verschiedenen Dosierungen mit einer Abgabe von 25-100ug/Tag. Nach Wechsel ist die Abgabe meist etwas höher und lässt mit der Tragezeit langsam nach, daher sollten auch nicht zu lange Tragezeiten oder zu niedrige Dosierungen verabreicht werden. Länger als 4 Tage sollte ein Pflaster nicht verweilen, da es zum Einwachsen von Haaren, Pickeln und Juckreizt führen kann. Duschen ist mit einem solchen Pflaster möglich, bei öfteren Bädern oder Schwimmen ist es aber nicht zu empfehlen. Die Abgabe des Wirkstoffes ist deutlich Konstanter und kann dadurch auch deutlich angenehmer wahrgenommen werden, mögliche Stimmungstiefs sind daher deutlich geringer ausgeprägt.
Dosierung: Üblich sind meist 50-100ug/24h, wechsel meist zwischen 2-3 Tagen
Injektionen
Injektionen werden i.d.r. subkutan unter die Haut gespritzt, der Primär Wirkstoff ist meist Estradiolvalerant welcher über einen Trägerstoff, i.d.r. Sesam, Rizinus oder Sonnenblumen Öl als Depot unter die Haut injiziert wird, und dort langsam abgebaut werden.
Der Wirkstoff in Sonnenblumenöl gebunden wird vom Körper oft nicht ausreichend gut absorbiert, daher sind die genannten anderen Öle als Grundlage Vorzuziehen. Injektionen werden in Deutschland nicht von einem Pharmazie Hersteller produziert, jedoch gibt es einige Apotheken, welche das Präparat selbst herstellen, diese findet Ihr bei uns im Forum oder hier im Wiki.
Die Kosten werden von der Krankenkasse meist übernommen, insofern Ihnen die nötige Indikation und das Rezept vorliegt. Injektion werden meist alle 5-7 Tage verabreicht, die Injektion könnt Ihr selbst durchführen oder durch einen Arzt vornehmen lassen. Hygiene und Fachgerechte Lagerung ist hierbei jedoch das oberste Gebot.
Eine selbst Injektion hört sich schlimmer an als es ist, und ist mit etwas Übung und Anleitung leicht selbst zu bewerkstelligen, auch gibt es zu Not Autoinjektoren was aber eine Selbstzahlerleistung darstellt. Eurer Arzt oder auch Apotheken zeigen euch den Sachgemäßen Umgang bei Injektionen.
Der Wirkstoff wird sehr Konstant absorbiert und daher auch i.d.r. als recht angenehme Dosierung empfunden, bis sich ein Werkstoffdepot ausreichend aufgebaut hat können allerdings 3-4 regelmäßige Injektionen nötig sein.
HINWEIS | |
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In Deutschland gibt es offiziell keine Estradiol-Injektionslösungen. Jedoch gibt es vereinzelte Apotheken hierzulande, die sogenannte Eigenrezepturen anbieten, der Trägerstoff basieren i.d.r. auf Sesamöl-Öl, Rizinus-Öl - Ein in Tschechien zugelassenes Medikament heißt Neofollin. Ebenfalls auf Öl aufgebaut, ebenso ein Estradiolvalerat und ebenfalls per i.m. Injektion (zumeist nur als Privatrezept erhältlich, kann aber in Einzelfällen auch von den Krankenkassen übernommen werden, insofern über eine Deutsche Apotheke Importiert). |
Oral
In der Regel erfolgt einen Orale Aufnahme in der Form von Tabletten, jedoch gibt es hier ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen, andere Formen sollten daher bevorzugt werden. Tabletten wirken zudem primär auf den E1-Wert(Östron) welcher nur bedingt Feminisierende Auswirkungen haben kann, wobei dies auch vom vielen eigenen Körperlichen Faktoren abhängig ist. Auch hier wird der Wirkstoff sehr schnell und zum Größten Teil über die Leber abgebaut, was auch bis hin zum Leberversagen führen kann. Eine Einnahme sollte auf den Tag verteilt erfolgen, führt dann aber oft zu Schlaflosigkeit, bei niedrigen Progesteron werten.
Erwähnenswertes ohne direkten Bezug auf Behandlungsmethoden
Da es keine Speziellen Medikamente für Trans*-Frauen gibt, und oft auch die Behandlung der Ärzte entweder nur oberflächlich erfolgt bzw. aufgrund Finanzierungshürden bei den Krankenkassen nicht verabreicht werden, findet Ihr Hier noch eine Auflistung von Fundstücken zum Thema Weibliche Hormone. Bei Trans*-Frauen nutzt man gezielt nur die Nebenwirkungen der für CIS Frauen optimierten Medikamente aus, jedoch werden Nebenwirkungen nur ungern gesehen, und im besten Fall für die Hauptgruppe der Anwenderinnen entfernt.
Leider gibt es aus eigener Erfahrung leider Zahlreiche Ärzte die beim Thema Trans* keine Erfahrungen vorweisen können, jedoch dennoch die Praktizieren, von daher oft auch keinerlei Interesse an Rückmeldungen von Ihren Patienten zeigen, um gezielt darauf eingehen. Daher sucht euch größere Zentren welche sich auf das Thema Spezialisiert haben, leider gibt es davon in manchen Regionen keine bis nur sehr wenige, dennoch kann eine Mitbehandlung dort empfehlenswert sein.
Trans*-Männer
Für Transmänner ist das Testosteron Essenziell, dies wir i.d.r. über Injektionen verabreicht, diese können Teils sogar in einem Abstand von bis zu 3 Monaten verabreicht werden. Anders als Bei Transfrauen wirkt sich das Hormon auf die Geschlechtsentwicklung einer Vergrößerung der Klitoris aus sowie auf die Stimmlage, die Behaarung nimmt zu und es kommt zu verstärktem Muskelaufbau bei ausreichend Training. Körpergröße und Statur werden durch das Testosteron im späteren älter nicht mehr beeinflusst.
DRINGEND BENÖTIGEN WIR ERGÄNZENDE INFORMATIONEN VON TRANS*-MÄNNERN!
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